Wenn die Lösung so aussieht, will ich mein Problem zurück: Solche Gedanken tauchen nach der Umsetzung von Softwareprojekten immer häufiger in den Köpfen von Mitarbeitern und der Unternehmensführung auf.

Bei der Auswahl und Einführung neuer Software geht es zuerst meistens darum, ob man eine Standard- oder Individuallösung nehmen sollte. Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, müssen zunächst die Prozesse analysiert sowie Auswahlkriterien und Merkmale entwickelt und dokumentiert werden.

Das klingt logisch, beleuchtet das Problem aber nur von einer Seite. Was ist, wenn bestimmte Prozesse, gesetzliche oder technische Anforderungen von einer Lösung nur unzureichend oder teilweise abgedeckt werden können? Wie sollte das bewertet werden?

Unserer Meinung nach greift Priorisierung allein zu kurz. Sie sollten Wenn-dann-Szenarien erstellen, die den Abdeckungsgrad und die Bedeutung des Themas darstellen sowie den Anpassungsaufwand und das Risiko bewerten. Solche Szenarien erleichtern die Gewichtung der Kriterien und ermöglichen, die Entscheidung am Ende der Analyse so objektiv und nachvollziehbar wie möglich zu machen.

Produktvergleich: keine überdimensionierte Lösung von der Stange

Parallel zur Entwicklung der Auswahlkriterien sollten der Markt für Standard-Software und potenzielle Partner evaluiert werden. Wir empfehlen IT-Verantwortlichen, keine große Software-Suite anzuschaffen, wenn sie im Grunde nur einen kleinen Ausschnitt der angebotenen Funktionalitäten benötigen. In diesem Fall ist Individual-Software eine bessere Alternative, denn sie kann maßgeschneidert an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden.

Gute Vorbereitung sichert den Erfolg

Solche vorbereitenden Überlegungen sind für den Erfolg des Gesamtprojekts extrem wichtig. Dazu gehört auch, potenzielle Partner von erfahrenen Kollegen evaluieren zu lassen, die schon mehrere Softwareprojekte erfolgreich begleitet haben. Dabei sollten Sie sich auf die Methodik, Werkzeuge und Erfahrung des Partners konzentrieren, um zu gewährleisten, dass er nicht einfach eine Spezifikation in Code umsetzt. Denn damit Sie am Ende zufrieden sind, benötigen Sie eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene, zukunftsorientierte, in Ihre Systemarchitektur integrierte Lösung.