Überquellende App-Stores, innovative Mini-Helfer des Alltags, Massenabhängigkeit. Eine kaum regulierte Sparte der IT-Branche sucht ihren Platz. Wettrennen animierter Cyber-Nikoläuse, Gesichtsverzerrer die einem zeigen wie man wohl in 40 Jahren aussieht, Lärmmesser die den Dezibelterror des Nachbarn dokumentieren. Es gibt sie mittlerweile tausendfach. Zeitraubende, nervtötende Apps zu jedem noch so banalen Anlass. Der Reiz der Ablenkung ist groß. An Bahnhöfen, Flughäfen und öffentlichen Plätzen. Die Menschen vertiefen sich mit geneigten Häuptern in ihre mobilen Unterhaltungsstationen. Für einen Moment dem Alltag in eine irreale Welt entfliehen. Bereitwillig tauchen wir bei jeder Gelegenheit in eine Miniaturwelt des Entertainment ab. In jedem von uns steckt diese Neugier, der wir allzu gern nachgeben, um direkt wieder festzustellen, dass es noch ein Gimik gibt das die Welt nicht braucht. Freilich sind die meisten davon für wenige Cent zu haben oder gar kostenfrei nutzbar, jedoch sind sie oftmals selbst die Zeit des „daddelns“ nicht wert.

Junge Eltern permanent übernächtigt: Naturgesetz, unvermeidbares Los? 

Und es gibt sie doch. Die sinnvollen Apps. Die einem den Alltag erleichtern. Die es einen nicht sofort bereuen lassen, sie heruntergeladen zu haben. Die Babywatcher App der WOGRA Consulting GmbH. Für übernächtigte und gestresste Eltern und solche die es nicht werden wollen, eine echte Alternative? Die Idee dahinter ist so simpel wie genial. Der Babywatcher beruhigt Kleinkinder durch die wohltuende Wirkung der Musik. Dabei können die Eltern einen Geräuschpegel im iPhone definieren, ab dem die Musik automatisch startet. Beruhigt sich das Kind wieder, verstummt auch die Musik. Erste Tests von Bob Marley bis Klassik lieferten viel versprechende Ergebnisse.

Natürlich ersetzt auch diese App kein Babyphone und schon gar nicht die fürsorglichen Eltern, dafür werden diese endlich nützlich unterstützt und entlastet. Damit bleibt ihnen auch mehr Zeit um die digitalen Vögel dieser Welt mit einer ebenso digitalen Steinschleuder zu jagen, oder einfach nur um sich im Bett nochmal umzudrehen.