Die Digital Natives kennt wohl inzwischen jeder. Nein, nicht? Ok, dann eine kurze Erklärung, was sich hinter diesem englischen Begriff verbirgt, der sich in den letzten Jahren in unser Sprachjargon geschlichen hat: Die Digital Natives sind all jene, die mit digitalen Endgeräten (PC, Laptop, Smartphone, Tablet) aufwachsen und zur gleichen Zeit die Bedienung lernen wie andere das erste Mal ein Buch in die Hand nehmen. Dadurch sind sie bereits früh mit der neuen Technologie vertraut, die immer mehr Einzug in unser Leben erhält – ein nicht zu unterschätzender Vorteil in der Zeit der digitalen Transformation, denn gewohnter und intuitiver Umgang mit Technologie wird zukünftig immer mehr gebraucht!

Was ist ein Analog Native?

Digital Natives – der Begriff ist nun also klar. Aber was sollen dann die Analog Natives sein? Wenn Sie bei jedem der folgenden Punkte nicken und sich denken “Das ist doch nix besonderes, das mache ich auch.”, dann gratuliere ich Ihnen, denn so mancher befürchtet, dass die Analog Natives vom Aussterben bedroht sind und wir können nun das Gegenteil beweisen.

Wenn Sie also

  • lieber jemanden mal schnell anrufen statt in eine Email oder einen Messenger zu tippen,
  • Small Talk über das Wetter, die aktuelle Welt-/Innenpolitik, Ihre Familie, Freizeit reden können OHNE das Smartphone zu zücken und Ihre Bilderalben auf Facebook etc. zu demonstrieren oder schnell Google zu befragen,
  • ohne Angst an das klingelnde Firmentelefon gehen können – bei einer unbekannten Rufnummer,
  • Ihre Fotos ausdrucken und aufhängen und nicht nur in der Cloud speichern
  • im Bus oder Zug aus dem Fenster schauen statt auf Ihr Handy,
  • einfach auch Spaß daran haben, Leute kennen zu lernen ohne vorher deren Profile in den Sozialen Medien aufgesucht zu haben
  • Ihre wahren Freunde weniger sind als die Menge Ihrer Facebook-Freunde,

dann sind Sie ziemlich sicher ein Analog Native und nicht in völliger Abhängigkeit von den nützlichen Helfern unserer Zeit.

Warum der Analog Native so wichtig ist

Verstehen Sie mich nicht falsch – auch ich liebe mein Smartphone! Und auch Xing, Facebook, LinkedIn und Twitter nutze ich viel und gerne. Aber wenn mein Sohn mit mir ein Buch anschauen möchte, dann lege ich alles weg und setze mich auf die Couch – egal, wie oft wir das Traktor-Buch schon angeschaut haben. Mit den Kollegen rede ich gern persönlich. So schön HomeOffice auch ist – aber einiges geht nicht nur schneller, wenn man es direkt anspricht, sondern es macht auch mehr Spaß! Small Talk an der Bushaltestelle oder im Geschäft oder auf einem Business Event kann nicht nur neue Kontakte, sondern auch neue Aufträge bringen – weil man sich kennt und ein Vertrauensverhältnis entsteht.

Die Digital Natives sind wichtig – keine Frage. Aber wenn der Analog Native ausstirbt, dann auch eine wichtige soziale Ebene: das Vertrauen.